Wir haben uns überlegt, dass es an der Zeit ist, dass sich ein F.L.T.I.*-Café in Dortmund etabliert. Aber bevor wir jetzt anfangen, lang und breit zu erklären, warum wir das sinnvoll finden, wollen wir erstmal von diesem oft schwer verständlichen Szenesprech wegkommen und in gekürzter Form die ganzen Begriffe, Abkürzungen und Grundsätze erklären, die dahinter stecken.
Wir bewegen uns in einer Gesellschaft, die davon ausgeht, dass es zwei Geschlechter gibt, die per Geburt festgelegt werden: Mann und Frau (Cis-Sexualitiät). Es wird dabei davon ausgegangen, dass Liebe und Sexualität zwischen diesen beiden Geschlechtern ausgetauscht wird (Heteronormativität). Dabei steht der Mann über der Frau (Patriarchat) und wir demnach in quasi allen Lebensbereichen privilegiert (was mal mehr, mal weniger erkennbar ist). Das widerrum bezeichnet man als Sexismus.
Auch wenn wir in einer vermeintlich so aufgeklärten und toleranten Gesellschaft leben, bleibt die Diskriminierung von Menschen, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen, leider nicht aus.
Homo- und bisexuelle Menschen sind auch weiterhin Opfer von Diskriminierung. Dies ist nicht nur daran zu erkennen, dass homophobe und transfeindliche Gruppierungen, wie beispielsweise die “Alternative für Deutschland”, immer weiter Zuwachs haben, sondern auch an alltäglichen Situationen. So hält sich der Begriff “schwul” in weiten Teilen der Gesellschaft weiterhin hartnäckig als Beleidigung.
Zudem ignoriert die Zweigeschlechtlichkeit, die unsere Gesellschaft vorgibt, dass es Menschen gibt, die sich außerhalb dieser Norm befinden (Zum Beispiel muss man bei allen möglichen Institutionen angeben, ob man “männlich” oder “weiblich” ist). Diese Menschen erfahren auch immer wieder Gewalt und/ oder Diskriminierung (z.B. dumme Sprüche).
So und jetzt zurück zu dem F.L.T.I.*-Café. Erstmal: Was bedeutet diese Abkürzung überhaupt?
F.L.T.I.*: Frauen*, Lesben*, Trans*, Inter*
Trans*: offener Begriff, für Menschen, die nicht (oder nicht ausschließlich) in dem Geschlecht leben wollen oder können, dem sie bei ihrer Geburt zugeordnet wurden
Inter*: Intergeschlechtliche Menschen sind Personen, die mit körperlichen Merkmalen geboren werden, die medizinisch als geschlechtlich “Uneindeutig” gelten. Der Überbegriff Inter* ist ein Begriff, der sie aus community entwickelt hat, und der als emanzipatorischer Überbegriff die Vielfalt intergeschlechtlicher Realitäten und Körperlichkeiten bezeichnet
Zum Café sind ausschließlich jene F.L.T.I.* geladen sowie Menschen, die sich nicht ausschließlich cis-männlich definieren.
Aber warum wollen wir dieses Café und was wollen wir?
Mit dem Café soll ein Ort geschaffen werden um Kontakte zu knüpfen, veganes Essen zu genießen, sich auszutauschen, Empowern und Vernetzen, aber auch zum Kickern oder kreativ sein, …. Zudem wollen wir einen Freiraum bieten, fernab vom Zwang der Zweigeschlechtlichkeit, männlicher Dominanz und Mackertum, sowie (Hetero-)Sexismus oder jeglicher Form der Diskriminierung und Herrschaft.
Kommt vorbei, habt eine schöne Zeit und bringt euch gerne ein und gestaltet mit, wie das Café werden soll.