Selbstverständnis

Hallo, wir sind LilaLautstark, eine queerfeministische Gruppe¹ aus Dortmund.
Dies ist unser Selbstverständnis, indem wir erläutern wer wir sind, was wir machen und warum überhaupt.

Wir verstehen uns als Teil der anarchistischen Bewegung², was für uns bedeutet, dass wir Herrschaftsverhältnisse sichtbar machen und abbauen wollen. Dazu gehört auch die Herrschaft von Geschlechtern übereinander und die willkürliche Zuweisung von zu erfüllenden Rollen.
Unser gemeinsamer Konsens besteht darin, dass wir emanzipatorische³ Kämpfe unterstützen, jedoch liegt der Schwerpunkt der Gruppe auf der Arbeit zu queerfeministischen Themen. Darunter verstehen wir jede Praxis, die sich gegen patriarchale⁴ und cis-sexistische⁵ Verhältnisse richtet, z.B. durch die Schaffung von Freiräumen für F*LTI*⁶ und andere Menschen, die sich nicht ausschließlich als cis-männlich definieren, die thematische Auseinandersetzung mit diesen Themen durch Texte oder Teilnahme an Demonstrationen. Damit wir auch in unserer politischen Praxis frei von patriarchalen Unterdrückungsmechanismen sind, ist unsere Gruppe nur für F*LTI* und andere Menschen, die sich nicht ausschließlich als cis-männlich definieren, offen, was aber nicht bedeutet, dass wir die Zusammenarbeit/ Vernetzung mit cismännliche Personen oder nicht ausschließlich F*LTI*-Gruppen ablehnen.

Die radikale Akzeptanz aller Körper, sexueller Orientierungen und Identitäten sehen wir als ersten Schritt gegen die Unterdrückungsmechanismen durch normative Vorgaben der Gesellschaft. Wir lehnen die strukturell verankerte Diskriminierung der Menschen, die von diesen Standarts abweichen, konsequent ab und wollen diese mit unserer Arbeit bekämpfen.
Dabei schließt radikale Akzeptanz für uns auch alle Menschen mit ein, die diesen Normen entsprechen oder entsprechen wollen.

Eine kritische Selbstreflexion unserer eigenen Privelgien und verinnerlichten Herrschaftsmechanismen und Handlungsformen sehen wir als wichtigen Teil unseres politischen Handelns.
Wir verstehen die Arbeit in Gruppe als dynamischen Prozess und daher ist auch dieses Selbstverständnis nicht entgültig und abgeschlossen.

1 Queerfeminismus: Wir verstehen unter Queerfeminismus einen radikalen Ansatz, der Gender (soziales Geschlecht) und Sex (biologisches Geschlecht) als gesellschaftlich konsturiert versteht und sich die Auflösung jeglicher Geschlechtergrenzen zum Ziel setzt. Dabei wird das vorherrschende System als Ursprung und Ursache der Ungleichheiten betrachtet.

2 Anarchismus: Gesellschaftsform, in der Menschens solidarisch und selbstbestimmt miteinander Leben. Ziel ist eine gesellschaftliche Ordnung ohne Herrschaftsverhältnisse.

3 Emanzipatorisch: Befreiung und Verselbstständigung benachteiligter und unterdrückter, Personen(-gruppen)

4 Patriarchat: (Vor-)Herrschaft von Cis-männlichen Personen über alle anderen Geschlechter in privaten und öffentlichen Strukturen

5 Cis-Sexualität: Übereinstimmung des sozialen Geschlechts mit dem biologischen Geschlecht

6 F*LTI*: Frauen*, Lesben, Trans, Inter*

Trans: offener Begriff, für Menschen, die nicht (oder nicht ausschließlich) in dem Geschlecht leben wollen oder können, dem sie bei ihrer Geburt zugeordnet wurden

Inter*: Intergeschlechtliche Menschen sind Personen, die mit körperlichen Merkmalen geboren werden, die medizinisch als geschlechtlich “Uneindeutig” gelten. Der Überbegriff Inter* ist ein Begriff, der sie aus Community entwickelt hat, und der als emanzipatorischer Überbegriff die Vielfalt intergeschlechtlicher Realitäten und Körperlichkeiten bezeichnet.

Seit diesem Februar (2017) ist es offiziell: LilaLautstark goes AFRR!…. und damit FdA und IFA! WhoopWhoop!

Mit diesem Schritt wollen wir die Zusammenarbeit und den Austausch mit regionalen, landesweiten und internationalen Gruppen vertiefen.
Wir halten die Vernetzung verschiedener (anarchistischer) Gruppen für wichtig und notwendig um die Kämpfe für ein besseres Leben für Alle zu führen.

Wir sind eine queerfeministische Gruppe, die sich als Teil der anarchistischen Bewegung versteht. Es ist uns ein Anliegen queerfeministische Inhalte und Positionen zu stärken, da diese in der Mehrheitsgesellschaft, aber auch in linken und anarchistischen Kontexten nicht oder nicht genügend repräsentiert werden. Wir verstehen unter Queerfeminismus einen radikalen Ansatz, der Gender (soziales Geschlecht) und sex (biologisches Geschlecht) als gesellschaftlich konsturiert versteht und sich die Auflösung jeglicher Geschlechtergrenzen zum Ziel setzt. Dabei wird das vorherrschende System als Ursprung und Ursache der Ungleichheiten betrachtet. Queerfeministische Politik soll deshalb immer in einen größeren Kontext gesetzt werden: Wir wollen auch antirassistische, antifaschistische, ökologische und viele andere Themen behandeln. Weshalb wir eine Vielfalt der föderierten Gruppen als Gewinn betrachten und sie uns ausdrücklich wünschen. Viele von uns sind auf vielfältige Weise priveligiert: Durch akademische Bildung, Cisgender, Weißsein, Gesundsein oder soziale Herkunft. Politik fängt für uns in unserem eigenen Leben an. Wir wollen unsere eigene Postion in der Gesellschaft reflektieren und solidarisch mit Betroffenen aller Diskriminierungsformen sein, ohne Stellvertreter*innenpolitik zu machen. Setzen wir uns zusammen, reden wir über gestern, über heute und vor allem über morgen! Und dann lasst uns laut sein!