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Lauter Glitzer Vol. 2 – queerfeministisches Spektakel

Dieses Jahr könnt ihr euch schon im Sommer auf das Spektakel freuen. Vom 13-18. August 2018 warten auf euch spannende Vorträge, Workshops und vieles mehr. Es wird auch die dritte Auflage des Poetry Slams mit FLTI* Bühne geben! Schaut doch mal auf dem Blog vorbei: lauterglitzer.noblogs.org

Veranstaltet wird das ganze wieder von uns und den fabelhaften Menschen von Glitzer&Krawall sowie einigen lieben Freund*innen.

Buchprojekt

Buchprojekt Anarcha-Feminismus: Aufruf zu Texteinreichungen

Wir, die Gruppen Lila Lautstark aus Dortmund und about:fem aus Köln möchten ein Buch zu Anarcha-Feminismus erarbeiten.
Die Idee entstand, da im deutschsprachigen Raum die Selbstbezeichnung als anarcha-feministisch wieder zuzunehmen scheint und wir gerne aktuelle Debatten und Standpunkte sammeln möchten. Das Buch soll kein erneuter historischer Abriss der Bewegungsgeschichte werden, sondern nach einer kurzen Einführung aktuelle (anti-)politische anarchistische und feministische Fragen bearbeiten, beantworten und aufwerfen.

Dazu seid ihr gefragt: Wir freuen uns über Einreichungen zum Thema! Egal ob Sachtexte, Gedichte, Erfahrungsberichte, Zeichnungen,… wenn ihr Ideen habt schickt uns eure Texte  an afem-buchprojekt [ät] riseup.net. Dabei möchten wir versuchen, die Hierarchie zwischen Herausgeber*innen und Autor*innen möglichst gering zu halten, in dem Bewusstsein, dass sie dennoch exisitiert. Wir wünschen uns sowohl einführende als auch tiefgründigere Artikel. Uns geht es unter anderem darum, die eigene Bewegung zu kritisieren und Leerstellen zu füllen, aber auch darum, bürgerlich-feministische und linksliberale Debatten zu radikalisieren. Darüber hinaus sollen verschiedene Zugänge zu politischer Arbeit und persönlicher Entwicklung dargestellt werden. Dabei ist uns ein Sprachgebrauch wichtig, der auch außerhalb akademischer Kreise leicht verständlich ist.

Wir freuen uns auch über andere Formen der Unterstütung: Teilt diesen Aufruf, meldet euch bei uns wenn ihr Aufnahmen wie z.B. Lektorat oder Satz übernehmen könnt, macht Solikneipen um Spenden für das Projekt zu sammeln,…

Themen, die wir gerne im Buch sehen würden, zu denen wir noch Autor*innen suchen, sind folgende:

Rassistische Ausschlüsse in feministischen, anarchistischen und linken Kreisen
Begriff “trans” aus antirassistischer /anti-kolonialer Perspektive
Rassismus in anarchistischen und feministischen Theorien
Kollektives Leben, Wohnen, Arbeiten
Anarcha-Feministische Perspektiven auf Frei- und Schutzräume
Klassismus allgemein, im Anarchismus und im Feminismus
spezifisch anarcha-feministische Kritik des Kapitalismus
Feminismus und Anarchismus-Verbindungen und Widersprüche
Anarchistische Kritik an feministischen Strömungen
Anarchistische Kritik an feministischen Bündnissen mit diskriminierenden Gruppen
Gute Gründe, warum sich Feminist*innen zum Teil nicht anarchistisch nennen
Anarchismus, Feminismus & Antifa
Anarchismus, Feminismus & Realpolitik

Ihr könnt uns gerne auch darüber hinaus anarcha-feministische Sichtweisen auf Themen, die euch wichtig sind, zuschicken.
Für Rückfragen sind wir natürlich ansprechbar!

FAQ für Autor_innen

Textsorten

Erlaubt ist erst einmal alles, von Spruch, über Gedicht, Interview oder Erfahrungsbericht bis zum wissenschaftlichen Aufsatz. Beachtet aber bitte, dass wir uns ein Buch wünschen in dem möglichst viele Texte von möglichst vielen Menschen verstanden werden können. (→ Niveau)

Ansprüche (Niveau)

Wir wünschen uns ein Buch, das auch für Menschen ohne akademische Bildung und viel Erfahrung in queeren/feministischen/linken/anarchistischen Ausdrucksweisen verständlich ist.
Deshalb wollen wir ein Glossar mit Fach- und Szenebegriffen machen, die in den Texten vorkommen. Ihr könnt gerne schon Definitionen zu Begriffen aus euren Texten mit einreichen. Auch Fußnoten und andere Verweise sollten nur benutzt werden, wenn es nicht vermeidbar ist. Wir freuen uns aber über Quellen und Lesetipps zu den jeweiligen Themen, die am Ende des Textes stehen können. Damit wollen wir die Nachvollziehbarkeit der Positionen und transparente Überprüfbarkeit geanannter Fakten ermöglichen.

Wer?

Alle Gruppen, sowie Einzelpersonen, die Interesse an den jeweiligen Themen haben, können Texte einreichen und erhalten von uns Rückmeldung dazu. Die Personen, die dies tun, sollten anarchistischen und feministischen, beziehungsweise anarchafeministischen Ideen nahe stehen. Wir freuen uns auch über Einreichungen von Menschen, die sich in anderen Strömungen verorten würden, uns aber (kritisch-)solidarisch gesinnt sind.

Aktueller Stand

Die Idee zum Projekt gibt es seit 2016, jetzt, im Herbst 2017, legen wir so richtig los und machen das Buch auch zeitlich mehr zu unserer Priorität. Aktuell sind wir dabei Autor_innen zu suchen, Texte zu sammeln und selbst zu schreiben.

Lauter Glitzer – queerfeministisches Spektakel.

   

Vom 19.-22.Oktober wollen wir (das sind dieses Mal Lila Lautstark und Glitzer und Krawall) mit Euch feiern, coole Musik genießen und neues ausprobieren! Dafür haben wir ein vielfältiges Programm zusammen gestellt. Weitere Infos und das ausführliche Programm hier.

Los geht am Donnerstag mit dem Lauter Glitzer Tresen im Nordpol in der Dortmunder Nordstadt.

Freitag wartet im Black Pigeon ein Überraschugsfilm auf euch.

Samstag könnt ihr schon ab 11 Uhr zu unserem leckeren veganen Mitbring-Frühstücks-Buffet ins Black Pigeon kommen und so gestärkt einen der Workshops besuchen. Um 13 Uhr geht’s vor Ort los mit einem Workshop zu Awareness. Ab 14 Uhr haben alle FLTI*s (Frauen*,Lesben,Trans,Inter), die Möglichkeit im Rekorder II mit Kleidung zu experimentieren und neues auszuprobieren. Auch für FLTI* geöffnet ist der Workshop zu Selbstverteidigung, der im Black Pigeon stattfinden wird.

Besonders freuen wir uns auch auf den Samstag abend: Das Konzert mit Jennifer Gegenläufer im Black Pigeon und die anschließende Aftershow Party in der M2.36 solltet ihr auf keinen Fall verpassen ! 🙂

… und es geht sogar noch weiter. Direkt am nächsten Tag. Sonntags laden wir alle Entdecker*innen ein zur queerfeministischen Stadtrallye.

Danach ein weiteres Highlight: Der queerfeministische Poetry Slam. Nachdem der letzte so toll war, gibt es erneut den Slam mit der FLTI* Bühne im Black Pigeon. Ab 18 Uhr könnt ihr vorbei kommen. Das wird super.

Bis dann, wir sehen uns!

P.S.: Ja, unser Facebook ist kaputt, wir aber nicht (:

Infoveranstaltung am 21.7 über Zucker im Tank und die Aktionstage im Rheinland im Black Pigeon in Dortmund

Liebe Leute! Als nächstes steht bei uns eine Infoverantstaltung mit Zucker im Tank an. Etwas weiter unten findet Ihr  ein paar Infos dazu. Wenn ihr mehr erfahren wollt, klickt mal auf den Link oder noch besser: Kommt vorbei! Wir freuen uns auf viele Interessierte Menschen. (:

Auszug von der Website von Zucker im Tank:

“Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist in den letzten Jahren immer vielfältiger geworden: Mit Klimacamps, Wald-, Schienen- und Baggerbesetzungen, Demos und vielen anderen Aktionsformen zeigen wir immer wieder, dass Klimaschutz Handarbeit ist. In diesem Sommer wollen wir diese Vielfalt nutzen, um die Abläufe der Braunkohleverstromung effektiv zu stören. Zucker im Tank ist während der Aktionstage im Rheinischen Braunkohlerevier vom 24.-29.8.2017 und im Vorfeld eine unterstützende Struktur für Kleingruppenaktionen.

Vom Klimawandel sind besonders diejenigen betroffen, die ihn am wenigsten verursacht haben. Daher ist für uns der Kampf ums Klima zugleich auch ein feministischer, antirassistischer, anti-staatlicher und antikapitalistischer Kampf, ein Klassenkampf und ein Kampf gegen Tierausbeutung und Militarismus. Oder kurz: Ein Kampf gegen Herrschaft im Allgemeinen.

Um Kämpfe zuzuspitzen und direkt vor Ort zu handeln sind Kleingruppenaktionen ein starkes und effektives Mittel. Sie sind selbstbestimmt und dadurch umso unberechenbarer. Wenn bei der Planung, Durchführung und Nachbereitung alle auch auf ihre Bedürfnisse und Grenze achten, stärkt ihr eure Gruppe und den Widerstand!

Damit unterschiedliche Aktionsformen und inhaltliche Schwerpunkte sichtbar werden und sich aufeinander beziehen können, braucht es kritische Solidarität und Respekt untereinander. Keine Aktion sollte eine andere unmöglich machen.”

Ort und Zeit: Black Pigeon (Scharnhorststr. 50 in Dortmund) 21.7. um 19 Uhr

Queer-feministischer Poetry Slam am 3.März

Großes steht an!

Zusammen mit der fabelhaftesten herrschaftskritischen Bande des Ruhrgebiets Glitzer&Krawall veranstalten wir am 3. März einen queer-feministischen Poetry Slam.

Auf der Bühne werden nur FLTI* (Frauen,Lesben,Trans*,Inter*) auftreten, im Publikum sind aber Personen aller Geschlechter erwünscht.

Für das kalte Buffet freuen wir uns über Spenden; Entritt ist ebenfalls gegen Spende (1-3€).

Ort der Veranstaltung ist das Black Pigeon (Scharnhorststraße 50, Dortmund). Beginn 19 Uhr. Seid pünktlich, könnte voll werden!

Presentation by Women in Exile

*english*

We are very glad that two activists of Women in Exile will come to Dortmund to give a presentation about their current activities.

“Women in Exile is an initiative of refugee women founded in Brandenburg in 2002 by refugee women to fight for their rights. We decided to organize as a refugee women’s group because we have made the experience that refugee women are doubly discriminated against not only by racist laws and discriminative refugee laws in general but also as women. The struggle against these laws is usually supported by mixed-sex refugee self-organizations and in our experience, these are often dominated by men who look at other issues as more important.”

The presentation will be held in english with a german translation.
All gender welcome.

09.02.2017, 7 pm @Black Pigeon Dortmund (Scharnhorststraße 50, 44147 Dortmund)
Link to facebook event: https://www.facebook.com/events/160150497814300/
Information about Women in Exile:

*deutsch*

Wir freuen uns sehr, dass zwei Aktivis*tinnen von Women in Exile nach Dortmund kommen, um einen Vortrag über ihre derzeitigen Aktivitäten zu halten.

“Women in Exile ist eine Initiative von Flüchtlingsfrauen, die 2002 in Brandenburg von Flüchtlingsfrauen gegründet wurden, um für ihre Rechte zu kämpfen. Wir beschlossen uns als Flüchtlingsfrauengruppe zu organisieren, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass Flüchtlingsfrauen nicht nur durch rassistische Gesetze und diskriminierende Flüchtlingsgesetze im Allgemeinen, sondern auch als Frauen doppelt diskriminiert werden. Der Kampf gegen diese Gesetze wird in der Regel von geschlechtergemischten Selbstorganisationen unterstützt, und in unserer Erfahrung werden diese oft von Männern dominiert, die andere Themen als wichtiger betrachten.”

Der Vortrag wird auf englisch gehalten mit einer deutschen Übersetzung. Die Veranstaltung ist offen für alle Geschlechter.

09.02.2017, 19:00 Uhr im Black Pigeon Dortmund (Scharnhorststraße 50, 44147 Dortmund)
Link zur Facebook Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/160150497814300/
Infos über Women in Exile:

Workshop-Wochenende im Black Pigeon Dortmund

Im neuen Jahr starten wir mit einem Workshop Wochenende im Black Pigeon Dortmund 🙂

Wir freuen uns sehr, dass ein Mensch von queer_topia (http://queertopia.blogsport.de/) zu uns nach Dortmund kommt und folgende Workshops anbieten wird:

21.01.2017 (ca. 12-17Uhr): Kritische männlich*keiten
22.01.2017 (ca. 12-17 Uhr): Positive Politerfahrungen und Mut machen

Link zur Facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1162705420491239/

Wenn ihr an einem (oder natürlich auch gerne beiden) Workshops teilnehmen möchtet, schreibt uns eine kurze Nachricht oder Mail, damit wir ungefähr einschätzen können, wie viele Menschen kommen. Bitte beachtet, dass beide Veranstaltung offen für alll gender sind. Für Verpflegung gegen Spende sorgen wir 🙂

Infos zu den Workshops:

Kritische männlich*keiten

“Respekt für alle jungs*, die unsere Kämpfe supporten.” – Workshop zu kritischen Männlich*keiten

inhaltstext:
In diesem workshop wollen wir uns mit dem thema männlich*keiten beschäftigen. Was ist eigentlich männlich*keit? Wie kann ich kritisch mit (meinen) männlich*keiten umgehen? Wie und wann nutze/performe ich sie? Wo schränken mich (meine) männlich*keiten ein?
Der workshop findet in deutscher lautsprache (mit flüsterübersetzung auf englisch) und ist offen für alle geschlechter.
Mitzubringen: stift, zettel
dauer: 5 stunden

“Respect for all boys*, who support our fights.” – Workshop about critical masculinities*
abstract:


In this workshop we will deal with the topic masculinities*. What does masculinities* actually mean? How can I handle (my) masculinities*? How and when do I use/perform them? Where does (my) masculinities* limit myself?
The workshop will be in german language (with the option to do wispered translation in english) and is open to all gender.
Bring: pen, slip of paper
duration: 5 hours

Positive Politerfahrungen und Mut machen


“Und dann sind sie mal vor uns weggerannt…” – Workshop über
positive Erfahrungen und Ermutigungen beim Politik machen
inhaltstext:
“Na, wie war die demo?” so fängt das gespräch meistens an. was ist alles so
schiefgelaufen? wer ist gar nicht erst aufgetaucht? Wo wurde
rumgemackert? und am ende steht wieder einmal die frage im raum, ob das rumgelaufe, das frieren, die blauen flecke, das drucken von flyern, die ausarbeitung eines redebeitrags oder artikels, irgendwas gebracht haben. ob es nun um ein gespräch mit der beziehungsperson geht oder die letzte blockade – everything is political. Wir wollen uns in diesem Workshop zusammen mit euch mit den positiven aspekten des “politik machens” beschäftigen, um uns gegenseitig zu ermutigen und zu motivieren.
Der workshop findet in deutscher lautsprache (mit flüsterübersetzung auf englisch) und ist offen für alle geschlechter.
Mitzubringen: stift, zettel
dauer: 5 stunden

Positive experiences with doing politics and reassure


“And then they ran away from us…” – Workshop about
positive experiences and reassurance with doing politics
abstract:
“Hey, how was the demonstration?” So the conservations often start. What went wrong? Who hasn’t come? Who bloked? And in the end there stays the question if all the running, freezing, the bruises, the printing of flyers, the preparation of speeches changed anything. If it’s the talk with your person in love or the last blockade – everything is political. In this workshop we will deal togehter with you with the poritive aspects of doing politics, to reassure and motivate one another.
The workshop will be in german language (with the option to do wispered translation in english) and is open to all gender.
Bring: pen, slip of paper
duration: 5 hours

FLTI*-Veranstaltungen im Juli!

FLTI*-Zocker*in-Abend am 16.07. ab 20 Uhr im Black PigeonFlyerzocken

Computer, Computerspiele, GameBoys und Konsolen. Diese Dinge werden meistens primär mit Jungs* und Männern* in Verbindung gebracht. Aber es gibt auch genug Frauen*, Lesben*, Trans* und Inter*, die gerne mal eine Runde zocken! Und genau dazu wollen wir euch jetzt einladen. Am Samstag, 16.07.2016 gibt es im Black Pigeon einen FLTI*-Zocker*in-Abend. Wir haben in unseren und anderer Leute Zimmer gekramt und für euch Konsolen und andere Spiele zusammen gesucht. Von Dark Souls und Mensch ärgere dich nicht über Pokémon und Schach bis hin zu Tetris und Kniffel, alles ist dabei. Naja, zumindest sehr viel. Ihr könnt natürlich auch gerne euren eigenen Kram oder ein paar Snacks mitbringen!
Also wenn ihr Lust auf einen gemütlichen Abend mit viel Spiel Und Spaß habt, kommt vorbei! Wir freuen uns auf
euch!

Am Nächsten Tag (17.07.) seid ihr dann auch noch herzlich zu unserem Workshop “Sexismus im Alltag” von 14 – 19 Uhr eingeladen. Wenn ihr Schlafplätze in Dortmund braucht, dann kontaktiert uns einfach (lilalautstark@riseup.net).

Beide Veranstaltungen sind als FLTI*-Freiräume gedacht. Was das bedeutet & weitere Infos findet ihr auf unserem Blog. Bei weiteren Fragen könnt ihr uns gerne kontaktieren.

Workshop zum Thema “Sexismus im Alltag” am 17.07. 14 – 19 Uhr im Black Pigeon143322

In unserem Workshop sollen eure Erfahrungen mit dem Thema “Sexismus im Alltag” im Fokus stehen. Vor allem aber möchten wir gemeinsam Perspektiven und Handlungsstrategien für den Alltag herausarbeiten!

Beide Veranstaltungen sind als FLTI*-Freiräume gedacht. Was das bedeutet & weitere Infos findet ihr auf unserem Blog. Bei weiteren Fragen könnt ihr uns gerne kontaktieren.

 

Redebeitrag zum “Genderwahn”

The english version of the speech we gave today will be added to our blog in the next days.

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Wir waren heute bei der Kundgebung “Beyond Pride – Mauer niederreißen” in Köln.

Es war ein schöner und empowernder Nachmittag an einmal Inhalte auf die Straße gebracht werden konnten, unter anderem durch Redebeiträgen von verschiedensten Gruppen & Einzelpersonen.

Wir freuen uns auf nächstes Jahr & hoffen, dass dann wieder eine Demo organisiert werden kann.

Hier findet ihr den Redebeitrag, den wir heute gehalten haben:

wir sind LilaLautstark, eine queerfeministische Gruppe aus Dortmund. Wir haben uns vor zwei Monaten gegründet mit der Zielsetzung Frauen*, Lesben*, Trans*, Inter* – kurz F.L.T.I.* Freiräume zu schaffen und richten monatlich eine Veranstaltung für diese Zielgruppe aus. Wir sind heute hier, weil wir eine Gleichstellung und Befreiung aller Geschlechter, auch jenseits der zweigeschlechtlichen heterosexuellen Norm, fordern. Auch der Mainstream-CSD schließt viele Menschen aus, vor allem die, die sich nicht zuordnen können oder wollen. Non binären und Inter*sexuellen Identitäten wird kein Raum gegeben. Von Trans*- und Inter*-Personen wird erwartet, dass sie sich ebenfalls einer der vorgegebenen Kategorien “trans*männlich” oder “trans*weiblich*” zuordnen. Unser Hauptthema soll hier jedoch nicht eine Kritik am Mainsstream CSD sein. Leider zeigt sich, dass wir statt einer Entwicklung hin zu einer Befreiung aller sexueller Identitäten viel mehr einen Rückschritt zu traditionellen Rollenbildern feststellen können. Dieser zeigt sich vor allem dadurch, dass konservativ rechte Gruppen und Parteien immer mehr Zuspruch bekommen.

Gruppierungen wie “Besorgte Eltern,” “Initiative Familienschutz” und die Partei “Alternative für Deutschland”, kurz AfD, sprechen von “Genderwahn” oder “Gendergaga” sobald Versuche unternommen werden, diese traditionellen Rollenbilder aufzubrechen.

Es werden so genannte “Demos für alle” veranstaltet, bei denen es darum geht die bürgerliche Kleinfamilie und Heterosexualität als unabweichliche Norm aufrecht zu erhalten und zu verteidigen. Inhaltlich werden unter anderem neue Bildungspläne und “sexuelle Früherziehung” kritisiert. Zum Beispiel mit den neuen Bildungsplänen in Stuttgart wird versucht Themen wie Trans*identität und Homo- oder Bi-Sexualität in den Schulalltag und Unterricht einzubringen. Jedoch sollen aus konservativer Sicht Alternative Beziehungs- und Familienkonzepte und andere sexuelle Orientierungen an der Schule keinen Platz haben. Es wird versucht diese totzuschweigen, damit sie gar nicht erst auftreten. Dem zugrunde liegt die Annahme, dass sexuelle Orientierungen anerzieh- und sozialisierbar sind und im Umkehrschluss auch durch Erziehung vermeidbar sind. Diese Unterdrückung der freien sexuellen Entfaltung von Jugendlichen führt in vielen Fällen zu psychischen Problemen oder Ausgrenzung. Die AfD fordert sogar eine Abschaffung aller Gender-Forschungsprojekte und die Auflösung aller Lehrstühle in diesem Bereich. Diese Forderungen finden teilweise Gehör, da in den Medien und in der öffentlichen Diskussion viele Praxis-Bereiche des Gender-Mainstreaming ins Lächerliche gezogen werden. Dabei wird der Diskurs meistens auf Ampelmännchen und All-Gender-Toiletten reduziert. Doch in dem Fall der All-Gender-Toiletetten wird – wie in vielen anderen Bereichen – verkannt, dass eine Ablehnung dieser Forderungen meist aus einer privilegierten Lage heraus entsteht, nämlich von Menschen die in die zweigeschlechtliche Norm passen. Dass der Gang zur Toilette für viele Trans* und non-binäre Menschen bedeutet, dass sie sich öffentlich einkategorisieren und dadurch auch mit Folgen wie transphober Gewalt rechnen müssen, wird dabei überhaupt nicht berücksichtigt. Auch die Versuche alle Geschlechter in unsere Sprache miteinzubeziehen werden oft mit Kommentaren a lá Ich-haben-keinen-bock-so-rumzustottern abgetan und wenn Bezeichnungen für öffentliche Institutionen geändert werden sollen, wird statt über die positiven Aspekte zu reden nur betont wie teuer die Herstellung von vielen neue Schildern ist. Das war zum Beispiel oft der Fall als es um die Umbenennung von ehemaligen “Studentenwerken” in “Studierendenwerken” ging. Der Einfluss der Sprache auf unsere Wahrnehmung wird verkannt und auch hier kommt nicht selten Kritik aus einer priviligierten Position. Umso wichtiger ist es, dass alle sexuellen Identitäten und Orientierungen jenseits der gesetzten Normen sichtbar gemacht werden. Für Erwachsene und Kinder. Sei es in der Grundschule oder den Gender-Studies, die teilweise auf einem guten Weg sind, Geschlecht und damit verbundene Rollen aufzubrechen. Die Vorstellung von dem, was als “normal” gilt, muss aufgelöst werden. Dies bedeutet jedoch nicht Toleranz zu üben, sondern eine radikale Akzeptanz. In unserem Alltag heißt das, dass wir auch unsere eigenen verinnerlichten Stereotypen und Vorurteile kritisch hinterfragen.

Unser erklärtes Ziel ist Freiheit für ALLE Geschlechter.

Doch solange dies nicht erreicht ist, ist es notwendig Schutzräume zu schaffen und einen Dikurs anzustoßen. Wir haben gemein, dass wir fühlende und denkende Individuen sind, die das Recht auf ein schönes Leben, frei von Diskriminierung haben! Wenn ihr euch für unsere Arbeit interessiert, seid ihr gerne dazu eingeladen zu unserem Workshop zu Sexismen im Alltag und dem vorabendlichen Zocken am 16. und 17. Juli, im Black Pigeon zu kommen. Oder besucht uns jetzt gleich an unserem Info und Büchertisch. Danke